Sonntag, 24. Juli 2016

Unsere Route durch Kuba - 1 Woche unterwegs im Kühlschrank

Wir hatten nur knapp eine Woche auf Kuba und daher war klar: Wir müssen uns beschränken. Es gibt so viel zu sehen und alleine für Havanna könnte man eine gesamte Woche einplanen. Daher entschieden wir uns für die Route Havanna - Trinidad - Santa Clara - Havanna - Vinales - Havanna.


Warum diese Route? Ehrlich gesagt vor allem deshalb, weil es die Busverbindungen nicht anders hergaben. Wir haben die Busse (Viazul) vorab online gebucht & gezahlt. Diese waren dann auch größtenteils vollkommen ausgebucht. Hängengeblieben wären wir dennoch nirgendwo. Wie sich herausstellte, fahren "Sammeltaxen" ebenfalls die Viazulrouten ab und nehmen in etwa den gleichen Fahrpreis. Da man von diesen Taxen jedoch von der Unterkunft abgeholt & auch dort wieder abgesetzt wird, spart man noch den Transport zur Unterkunft, der für uns Viazulfahrer noch anfällt.

Und wie sind diese Busse so? Von außen sehr modern, insbesndere verglichen mit den kubanischen Bussen. Diese sind in der Regel nämlich häufig einfach alte Laster mit einem aufgesetzten Blechkäfig. Die Viazulbusse nehmen offiziell nur Touristen mit, dies wurde jedoch bereits gelockert und man ist definitiv nicht nur mit anderen Touristen an Bord.


Die Sitze waren meistens plüschig, durchgelegen und konstant in Liegeposition eingerastet. Dazu eine Klimaanlage, von der sich die Deutsche Bahn definitiv eine Scheibe abschneiden kann. Unbedingt ein Jäckchen mitnehmen, es ist nämlich kalt. Sehr kalt. Grundsätzlich fährt man mit dem Viazul jedoch wirklich gut und bequem.


Die Busbahnhöfe sind recht modern. In Havanna liegt er etwas außerhalb, in Trinidad und Vinales direkt in der Stadt. Da ich Santa Clara furchtbar fand und in den wenigen Stunden keinen echten Überblick bekommen habe, kann ich nicht so recht einschätzen, wie weit er außerhalb lag. Jeder Bahnhof hat sein eigenes System, die Logik dahinter ist mir schleierhaft geblieben. Manchmal warf man einfach seinen Kram in einen Bus, manchmal gab es eine offizielle Gepäckabgabe, manchmal wurde Gepäck nur gegen die ominöse Gebühr von 1 CUC (die direkt in die Tasche des Fahrers floss) mitgenommen... Aber egal, unsere Reservierungen haben jedes Mal geklappt und alles lief glatt.


Die Busfahrer waren dann und wann recht speziell. Regelmäßig gab es Stops, die man so beschreiben kann: Bus hält. Fahrer steigt aus, kauft sich ganz in Ruhe einen Kaffee (siehe Foto), bringt ein Hemd in ein Haus, hält ein Quätschchen... Alle Passagiere sitzen im laufenden Bus und wundern sich. Busfahrer steigt wieder ein & weiter gehts. Anderherum ist die Wartetoleranz eher gering. Insgesamt haben wir zwei Mal erlebt, wie Mitfahrer nach den Pausen panisch aufschrien, da der Bus sich wieder in Bewegung setze aber noch nicht alle Passagiere von der 10-minütigen Pinkelpause zurück waren. Da sieht man also aufgeregte Passagiere im Bus, panische Passagiere die hinter dem Bus herrennen und einen absolut angenervten Busfahrer, der nicht so ganz verstehen mag, wieso er jetzt extra anhalten soll...

An jedem Busbahnhof warten um jede Uhrzeit unendlich viele (!) Taxifahrer, die sich mehr oder weniger charmant anbieten, die Unterkunft anzusteuern. Stranden wird man dort also definitiv nicht!

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